Ernährung ist ein sehr dynamisches und umstrittenes Thema. Die Meinungen, was eine gesunde Ernährung ist, und welche Lebensmittel gut und nicht gut für unseren Körper sind, ändern sich immer wieder. Je nach den neuesten Empfehlungen, Statistiken und Forschungen, stehen auf dem Markt so viele Angebote und Diäten, die uns versuchen zu überzeugen, dass diese die allerbeste Ernährung ist. Leider geht es heutzutage mehr um das Aussehen und nicht unbedingt um die Gesundheit des Menschen. Die meisten Leute suchen eine Ernährung, die schnell schlank macht und nicht eine, die ihnen viele Vitamine bringen und sie unterstützt, einen gesunden Körper aufrecht zu erhalten.
Wie viele Eier sollen wir in der Woche essen? Manche sagen zwei Mal, manche sagen jeden Tag und manche sind komplett gegen Eier. Jeden Tag ein Glas Milch? Glutenfreie Ernährung? Das Thema Ernährung ist so breit. Wenn wir das genau suchen, werden wir bestimmt eine Studie finden, die uns nachweist, dass Gurken zu Krebs führen könnte. Es gibt so viele verschiedenste Meinungen zu diesem Thema. Es ist wichtig, während der Schwangerschaft, aber auch generell in unserem Leben, eine eigene ausgewogene Ernährung für sich selbst zu finden.
Das Thema Ernährung trifft natürlich auch Schwangere. Sie sind jetzt zuständig, nicht nur für die eigene Ernährung und Ihren Körper, sondern auch für die Ernährung und dadurch für das Wachstum von einem anderen Mensch. Viele Frauen sind mit dem Nachweis einer Schwangerschaft mehr motiviert, sich gesunder zu ernähren und mehr in Bewegung zu bleiben, oder Bewegung für das erste Mal im Leben zu begrüßen. Viele Schwangere hören sofort mit dem Rauchen auf, wenn sie erfahren, dass sie schwanger sind. Falls die Schwangerschaft gewünscht war, hören manche Frauen schon davor damit auf. Alles was Sie in der Schwangerschaft essen und trinken, isst und trinkt auch Ihr Baby im Bauch.
Vegetarische und vegane Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie Vegetarier sind, ernähren Sie sich so weiter, auch während der Schwangerschaft und im Wochenbett. Es ist wichtig, dass Sie alle Vitamine haben die Sie brauchen. Wenn Sie trotz ausgewogener, reich an Vitaminen, gute Ernährung, einen Mangel, an Vitamine oder Proteine haben, fragen Sie Ihre Hebamme nach Beratung zum Thema Supplemente. Sie brauchen jetzt mehr Energie als sonst. Eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist ein sehr umstrittenes Thema. Frauen- und Kinderärzte raten in aller Regel von einer veganen Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit ab. Es gibt ein hohes Risiko, dass die Babys nicht genügend Energie durch die Plazenta und die Muttermilch bekommen. Es geht nicht nur darum, dass die Kinder wachsen, sondern darum, dass sie gesund heranwachsen. Wenn die Mutter sich allerdings gesund und ausgewogen vegan ernährt, das Wachstum vom Baby im Bauch physiologisch ist, die Blutwerte sowohl bei Mutter, als auch beim Baby in Ordnung sind und das Baby nach dem Stillen zufrieden und satt ist und gut zunimmt, ist alles in Ordnung. Die Mutter kann sich vegan ernähren und das Kind kann voll gestillt werden, ohne Zufütterung. Wenn Sie sich in der Schwangerschaft und Stillzeit vegan ernähren wollen, sprechen Sie dieses Thema mit Ihrer Hebamme, Frauen- und Kinderarzt an. Sie können sich auch eine Beratung von einem Ernährungsberater holen, dann werden Sie individuell beraten.
Die Ernährung in der Schwangerschaft ist ebenso ein kulturelles Thema. Essen spiegelt auch unsere Kultur, Rituale und Tradition.
In Deutschland wird als erstes geraten, in der Schwangerschaft auf den Konsum von Zigaretten, Alkohol und Drogen zu verzichten. Diese können zu einer Fehlgeburt, in früh, oder später Schwangerschaftswoche führen. Jede Menge, auch die Allerkleinste, kann das Kind schädigen und es kann mit Fehlbildungen auf die Welt kommen. Ein schwieriger Fall dessen, ist das „fetale Alkohol Syndrom“.
Dann wird ebenso beraten, auf rohe Produkte wie rohes Fleisch und nicht pastoirisierter Milchprodukte zu verzichten. Gemüse und Obst, gut vor dem Essen zu waschen. Das wegen einer möglichen Infektion, die durch Parasiten hervorgerufen werden können, bei nicht kontrollierten und nicht gut gewaschenen Lebensmitteln . Wenn die Lebensmittel gekocht sind, ist es kein Problem, sie zu essen. Bitte beachten Sie, dass die Infektionsgefahr an Lebensmitteln in Deutschland niedrig ist. Deutschland ist eines von den Ländern, die eine sehr gute und strenge Kontrolle an Lebensmitteln hat.
Eine weitere Empfehlung ist es, keinen rohen Fisch zu essen, unter anderem, Sushi. Das ist die offizielle Empfehlung in Deutschland. In anderen Ländern, zum Beispiel Japan, ist es empfohlen Sushi weiterhin in der Schwangerschaft zu essen, da es an Omega 3 reich ist.
Fachpersonal kann verschiedene Meinungen zum Thema Supplemente haben, also künstlichen Vitaminen. In der Regel gibt es keine Indikation für die Einnahme von Vitaminen. Es wird speziell für Schwangere produziert und wird für alle generell empfohlen, obwohl keiner kontrolliert hat, ob Sie überhaupt einen Mangel an Vitaminen haben. Die Menge ist auch nicht individuell für Sie eingerichtet. Mit echten Lebensmitteln können Sie sich echte natürliche Vitamine gönnen, sie schmecken auch besser. Vergessen Sie bitte nicht, Sie wohnen in Deutschland und haben Zugang zu allen Lebensmitteln, die Sie sich wünschen. Wenn bei Ihnen ein Mangel an Vitaminen bekannt ist, lassen Sie sich gut von Ihrer Hebamme, oder ihrem Arzt beraten: Wie können Sie Ihren Körper durch die Ernährung unterstützen, ob und welche Supplemente Sie nehmen sollen, und wie viel. Wenn Sie Supplemente nehmen, müssen Sie wissen, dass die einzelnen Präparate besser wirken, als Kombipräparate.
Die Einnahme von Folsäure wird mit dem Anfang vom Kinderwunsch und in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft empfohlen. Da wurde nachgewiesen, dass es bei Babys gegen „Spina bifida“ – „offener Rücken“ hilft.
Das Thema Eisen ist auch ein großes Thema. Lassen Sie Ihre Blutwerte kontrollieren und nehmen Sie nicht einfach zusätzlich Eisen. Es braucht Zeit, um sich im Körper zu resorbieren und benötigt für das Resorbieren auch Vitamin C und Vitamin B12. Schauen Sie deswegen, dass Sie in Ihrer Speise nicht nur Quellen für Eisen haben, sondern auch für Vitamin C und Vitamin B12.
Die Supplemente sind also für Schwangere natürlich geeignet. Schauen Sie, ob sie Ihnen helfen, oder nicht.
Magnesium – Für Frauen mit Beschwerden über Krämpfe
Magnesium wirkt gegen Krämpfe und hat eine direkte Wirkung auf Ihre Muskulatur. Die Gebärmutter ist auch eine Muskulatur und wird von Magnesium beeinflusst. Auch Kontraktionen der Gebärmutter beruhigen sich dadurch. Falls Sie in der Schwangerschaft an Krämpfen leiden, kann der Arzt Ihnen Magnesium verschreiben. Magnesium sollten Sie nur mit einer ärztlichen Anordnung nehmen. Er wird Ihnen die richtige Menge für Sie verschreiben. Danach schauen Sie, wie es Ihnen geht. Je nachdem wird er die Menge erhöhen, oder reduzieren. Dann ist es auch wichtig, dass Sie wissen, wann Sie das Magnesium absetzen müssen. Das ist in der Regel im letzten Monat der Schwangerschaft. Magnesium verhindert ja Krämpfe und am Ende der Schwangerschaft ist es in Ordnung, Krämpfe zu haben. Sie sind sogar gewünscht. Die Wehen sind eine Kontraktion, ein Krampf und am Ende der Schwangerschaft wollen Sie sie nicht verhindern. Sie brauchen die Kontraktionen um zu gebären.
Nach der Geburt ist es empfohlen, die Menge an Magnesium langsam zu reduzieren und nicht auf einmal abzusetzen. Das Magnesium wirkt auch auf das Stillen und Ihre Brüste. Öfters, wenn sich Frauen über Brustschmerzen nach der Geburt beschweren, fragt die Hebamme die Frau, ob sie Magnesium in der Schwangerschaft genommen hat. Der Körper ist noch daran gewöhnt und die Einnahme von Magnesium wird wahrscheinlich empfohlen. Lassen Sie sich immer individuell von Ihrer Hebamme beraten.
Gewicht in der Schwangerschaft
Wenn Sie die Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt machen, werden Sie höchstwahrscheinlich jedes Mal auf die Waage stehen. Es gibt Hebammen, die das Gewicht in der Vorsorge teils oder gar nicht kontrollieren. Jede Frau wird mehr, oder weniger zunehmen und mit der Zahl an Kilos, die Sie bei jeder Untersuchung gewonnen haben, wird außer die Dokumentation in den Mutterpass meistens nichts gemacht. Deswegen ist es wichtiger, Sie schauen, wie es Ihnen generell geht.
Wenn Sie mehr Gewicht, wegen zum Beispiel Wassereinlagerung haben, wird die Wassereinlagerung behandelt. Sie beginnen ja keine Diät wegen der Wassereinlagerungen. Um die Wassereinlagerungen zu diagnostizieren, müssen Sie nicht auf die Waage. Das sieht man von außen, Sie spüren das und es wird bei jeder Untersuchung gefragt und kontrolliert.
Wenn Sie sich zum Beispiel über Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen beschweren, sollte Ihre Schilddrüse kontrolliert werden. Die Schilddrüse ist zuständig für den Stoffwechsel, der unsere Energie beeinflusst. Gewichtszunahme wäre ein weiterer Hinweis auf eventuelle Schilddrüsenstörungen, aber da Schwangere sowieso in der Regel etwas zunehmen, wird es schwer, die Gewichtszunahme, als großen Hinweis zu nehmen. Das Entscheidende sind die Blutwerte, und deswegen hat die Zahl an Kilos, die Sie an dem Moment haben, eher keine Konsequenz. Sie machen keine Diät, sondern werden medikamentös behandelt.
Die Gewichtszunahme ist auch nicht der einziger Faktor, der uns sagt, ob das Kind wächst und gut versorgt ist. Der Bauchumfang wird gemessen, die Hebamme schaut, dass der Bauch wächst. Das Kind und die Plazenta werden beim Ultraschall kontrolliert und Ihr Allgemeinzustand spielt auch eine große Rolle.
Wenn Sie wegen, zum Beispiel, extremen Erbrechen sehr viel Gewicht verlieren, wird das Hyperemesis mit Medikamenten und Ernährungsberatung behandelt.
Das Gewicht wäre eventuell nur für die Geburt in der Klinik wichtig. Manche Schmerzmittel werden nach dem aktuellen Gewicht der Frau eingerichtet. Für die PDA und einen Kaiserschnitt ist es auch besser, wenn das Personal das ungefähre aktuelle Gewicht weiß.
Zum Schluss werden Sie also in der Schwangerschaft über verschiedene Themen beraten, unter anderem auch über Ernährung. Eine richtige Beratung ist nicht nur Ihnen aufzuzählen, was das „verbotene Essen“ in Deutschland ist. Es geht ja auch darum, wie Sie sich so ernähren können, dass Sie fit bleiben und sich energetisch gut fühlen, dass Sie genügende Vitamine von den Lebensmitteln bekommen und dass Sie mit Hilfe der gesunden Ernährung auch das Risiko auf Schwangerschaftsdiabetes senken können.
Das Thema Ernährung ist nicht nur mit dem Thema Lebensmittel und Gesundheit verbunden, sondern auch zum Thema Gewicht bzw. Aussehen und zum Thema Sport. Diese Themen sind weiterhin verbunden mit unserem Selbstbewusstsein und wie wir uns vor Anderen sehen. Diese beeinflussen weiterhin unsere Laune und wie wir mit uns selbst und mit den anderen umgehen.
Das ist aber ein anderes Thema.
Guten Appetit, lassen Sie es schmecken!